Frischer Borkenkäferbefall – gut erkennbar am braunen Bohrmehl - auf einer Windwurffichte
Foto: B.Betz / AELF Schweinfurt
Landkreis Rhön Grabfeld/ Landkreis Bad Kissingen – Der Schwärmflug der Fichtenborkenkäfer hat begonnen. Befallen werden aktuell bevorzugt von den Februarstürmen geworfene oder gebrochene Fichten. Sofern diese Bäume nicht rechtzeitig waldschutzwirksam aufgearbeitet werden, geht von ihnen eine erhebliche Gefahr aus. In einer einzelnen bruttauglichen Fichte können sich genügend Borkenkäfer entwickeln, um 20 stehende Nachbarfichten zu befallen und abzutöten.
Sturmschäden, die bis jetzt noch immer nicht waldschutzwirksam aufgearbeitet wurden, müssen bis spätestens Pfingsten aus dem Wald abgefahren oder gehäckselt werden. In Ausnahmefällen, kann als allerletztes Mittel der Einsatz von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln unter Beachtung der geltenden Sicherheitsbestimmungen notwendig sein. Kronenmaterial darf dabei allerdings generell nicht mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden.
Die Bayerische Forstverwaltung bietet zudem Fördermöglichkeiten bei einem Verzicht von Pflanzenschutzmitteln. Einen Antrag können Sie bei Ihrem zuständigen Revierleiter stellen. Die Fördersätze für die insektizid-freie Borkenkäferholzaufarbeitung können Sie im Waldbesitzerportal unter https://www.stmelf.bayern.de/wald/waldbesitzer_portal einsehen. Es gilt eine Bagatellgrenze von 500 € pro Antrag, allerdings besteht die Möglichkeit mehrere Anträge zu einem Sammelantrag zu bündeln, um diese Hürde zu überspringen.
Waldbesitzer sind gesetzlich zur Vorsorge gegen Waldschädlinge verpflichtet. Diese Verpflichtung umfasst auch die regelmäßige Kontrolle auf Borkenkäferbefall im eigenen Wald und die zeitnahe und vollständig waldschutzwirksame Beseitigung von befallenen Bäumen. Vorrangiges Ziel dabei ist den Wald gesund zu erhalten und Nachbareigentum zu schützen.
Frisch vom Borkenkäfer befallene Bäume erkennen Sie jetzt recht gut am braunen Bohrmehl, das sich auf dem liegenden Stamm oder in Rindenschuppen, auf Ästen, im Moos am Stammfuß und auf Blättern der Pflanzen am Boden sammelt. Die Bohrmehlsuche führen Sie am besten bei trockenem Wetter, beginnend um gefundene Windwürfe bzw. Windbrüche, an sonnigen Süd-, Südost- und Südwesträndern der Waldbestände und im Randbereich letztjähriger von Fichtenborkenkäfer verursachten Schadflächen.
Weitere Informationen und eine reich bebilderte Praxishilfe für das Erkennen von Borkenkäferbefall finden Sie kostenlos im Internet unter https://www.lwf.bayern.de/service/publikationen/sonstiges/297981/index.php bzw. auf der Internetseite des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bad Neustadt.